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Wallfahrtskirche Maria Hilf

Als ein besonderer Blickfang strahlt die Wallfahrtskirche ,,Maria Hilf“ aus dem früheren 17. Jahrhundert, weit in das Lechfeld hinaus und lädt damit viele Besucher aus Nah und Fern ein. Erbauer der ursprünglichen Kapelle war Elias Holl aus Augsburg, der sich das Pantheon in Rom zum Vorbild genommen hatte. Die Weihe der kleinen Kirche erfolgte am 13. Juni 1604 durch den Augsburger Weihbischof Dr. Sebastian Breuning. Das neue erbaute Kirchlein wurde rasch ein berühmter Wallfahrtsort, so dass es bald vergrößert werden musste. Ende des 17. Jahrhunderts erhielt die Kirche ihre jetzige Form. Die Blütezeit der Wallfahrt war das 18. Jahrhundert. Im Jahre 1720 wurden 105.000 Kommunikanten und bis zu 200 Prozessionen gezählt. Das Innere wurde 1739 bis 1748 in Rokokoformen umgestaltet bzw. ergänzt. Klosterlechfeld war damals nach Altötting der zweitgrößte Wallfahrtsort Bayerns.

Kloster

Die Klosteranlage ist ein ehemaliges Kloster der Franziskaner Observanten in Klosterlechfeld in der Diözese Augsburg. Schon im Jahre 1606 wurde ein kleines ,,Capuzinerkloster“ gebaut, am 25. August 1668 ein Neubau bezogen. Bis 1738 wurde das Kloster immer wieder vergrößert und verändert. Es gehörte anfangs zur Oberdeutschen Franziskanerprovinz. Es wurde ab 1668 zum Konvent erhoben. 1715 wurde es zum Studienkloster für den Ordensnachwuchs.
1803 übernahm der Deutsche Orden das Kloster und richtete darin ein Zentral- oder Aussterbekloster für die Franziskaner der aufgehobenen Klöster ein; es durfte keine Novizen aufnehmen. Gottesdienste waren nur in der Klosterkirche erlaubt. 1806 ging das Kloster im Rahmen der Säkularisation an das Königreich Bayern über.
Am 18. Juni 1830 erlaubte König Ludwig I. von Bayern den Fortbestand des Franziskanerkonvents, in dem noch vier Ordenspriester und ein Laienbruder lebten. Die Franziskaner wirkten dort segensreich bis zum Jahre 1993. Während des Zweiten Weltkrieges diente das Kloster zeitweise als Lazarett.

Kalvarienberg

Der Kalvarienberg in Klosterlechfeld, der in unmittelbarer Nähe der Kloster- und Wallfahrtskirche Maria Hilf liegt, wurde 1719 erbaut. Architekt dieses wohl einzigartigen Kalvarienbergs war der Franziskaner-Pater Sebastian Höß. An Stelle eines Berges erdachte sich Höß einen runden zylindermäßigen Baukörper. Eine Ölbergszene und das Heilige Grab finden Platz in seinem Inneren. Außen führen zwei großzügige Treppen hinauf zur Plattform. Darauf erheben sich drei ausdrucksvolle Kreuzesdarstellungen. Unter dem Kreuz Jesu stehen Maria und Johannes. Kreuzwegstationen umrunden die Anlage. Seit 1739 ist der Kalvarienberg Eigentum der Kirchenstiftung und wurde bereits mehrmals durch Spenden der Bevölkerung restauriert. Von 1798 bis 1978 wurden durch Spenden der Bevölkerung restauriert. Von 1798 bis 1978 wurden die verstorbenen Franziskaner hier beerdigt und später in den örtlichen Waldfriedhof umgebettet. Anlässlich der Errichtung des Kalvarienberges wurde der Grabstein als Gedenkstein wieder in den Kalvarienberg verlegt.

Franziskusbrunnen

Am 22. Juli 2001 konnte auf dem Franziskanerplatz im Schatten der Wallfahrtskirche ,,Maria Hilf“ der vom Bildhauer Hans Wachter entworfene Franziskusbrunnen eingeweiht werden. Er ergänzt das Ensemble Kloster – Kirche – Franziskanerplatz – Kalvarienberg in attraktiver Weise und wurde weitgehend mit Spenden der Bürger finanziert. Der Kemptener Künstler hat Symbole aus dem Leben des heiligen Franziskus in meisterhafter Weise einfließen lassen.

Franziskanerplatz

Mit seinem uralten Baumbestand zählt der Franziskanerplatz wohl zu den schönsten Dorfplätzen zumindest im Altlandkreis Schwabmünchen. Die Gemeinde Klosterlechfeld besitzt seit über 175 Jahren das Marktrecht. Seit 1843 wurden hier vier Märkte abgehalten. Zur Erinnerung an das Wirken der Franziskaner wurde der Platz im Jahre 1980 in Franziskanerplatz umbenannt. Heute werden am Franziskanerplatz der Hobby- und Handwerkermarkt, der Pfingstmarkt und der Adventsmarkt abgehalten.

Obelisk

Der Friedensobelisk im Rathausgarten von Klosterlechfeld steht in einer kleineren und modernen Version. Der Obelisk ist ein Teil des Friedenswegs auf dem Lechfeld. In dieser großen Tradition zeigt er in seinem sieben Abschnitten die Geschichte der vergangenen 188 Jahre bis heute. Er ist zugleich ein Denkmal für Frieden und Freiheit.
Der Obelisk ist aus Kortan-Stahl gefertigt, dieser bildet Rostpatina ohne weiter zu erodieren. Der Rost symbolisiert die Vergänglichkeit aller Dinge auch der Staaten. Gesamthöhe ab Boden 530 cm, für den Zeitraum ab 1830 = 191 Jahre.
Der kleine Park, um den Obelisken, soll ein Ort des Nachdenkens und Meditierens zum Thema Frieden und Friedenserhalt stehen.